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NS-Artefakte in Argentinien entdeckt: Vergangenheitsbewältigung in Südamerika

by Peter

NS-Artefakte in Geheimkammer eines Hauses in Argentinien entdeckt

Fund von NS-Devotionalien

Bei einer Razzia in einem Vorstadthaus in Argentinien hat die Polizei einen versteckten Raum mit einer Fülle von NS-Artefakten entdeckt. Die Sammlung gilt als die größte, die jemals in dem Land gefunden wurde. Dazu gehören eine Büste von Adolf Hitler, ein Messer mit NS-Symbolen, Spielzeug für die Indoktrination und eine Statue des NS-Adlers. Eines der beunruhigendsten Artefakte war ein medizinisches Gerät, das zur Messung des Kopfumfangs verwendet wurde – eine Praxis, die von den Nazis zur Untermauerung ihrer rassistischen Ideologie der arischen Überlegenheit genutzt wurde.

Sammler wird untersucht

Die Artefakte gehörten einem Sammler, der derzeit untersucht wird, bislang aber nicht verhaftet wurde. Die Behörden vermuten, dass die Objekte einst hochrangigen Nazis gehörten, die nach dem Untergang des Dritten Reiches in Argentinien Zuflucht suchten.

Argentinien als Zufluchtsort für Nazis

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden südamerikanische Länder wie Argentinien zu Zufluchtsorten für Nazis, die der Strafverfolgung entgehen wollten. Der argentinische Präsident Juan Perón, der für seine faschistischen Neigungen bekannt war, richtete Fluchtwege ein, um Mitglieder der NSDAP aus Europa zu schleusen. Berüchtigte Nazis wie Josef Mengele und Adolf Eichmann fanden in Argentinien Unterschlupf.

Historische Bedeutung

Die Entdeckung dieser NS-Sammlung liefert unwiderlegbare Beweise dafür, dass auch nach dem Krieg weitere führende Nazis in Argentinien präsent waren und sich der Strafverfolgung für ihre abscheulichen Verbrechen entzogen. Ariel Cohen Sabban, Präsident der argentinischen jüdischen Organisation DAIA, betonte die Bedeutung des Fundes mit den Worten: „Sie bietet einen unwiderlegbaren Beweis dafür, dass auch nach dem Zweiten Weltkrieg weitere führende Nazis in Argentinien präsent waren und sich der Strafverfolgung für ihre schrecklichen Verbrechen entzogen.“

Anthropometrie und NS-Ideologie

Die Anthropometrie, die Untersuchung menschlicher Körperproportionen, war für die Nazis von besonderem Interesse. Sie nutzten Messungen des Kopfumfangs und anderer körperlicher Merkmale als „Beweise“ für die arische Überlegenheit. Diese rassistische Ideologie trieb ihre Verfolgung von Juden und anderen Minderheitengruppen an.

Fluchtwege nach dem Krieg

Die faschistische Regierung von Juan Perón spielte eine Schlüsselrolle bei der Flucht von Mitgliedern der NSDAP nach Argentinien. Dies ermöglichte es vielen hochrangigen Nazis, der Strafverfolgung zu entgehen und ihre Aktivitäten im Geheimen fortzusetzen.

Erbe des Nationalsozialismus in Argentinien

Die Entdeckung der NS-Sammlung in Argentinien erinnert an die komplexe und oft beunruhigende Beziehung des Landes zu seiner NS-Vergangenheit. Obwohl Argentinien Schritte unternommen hat, sich dieser Geschichte zu stellen, deutet die Existenz einer so großen Sammlung von NS-Artefakten darauf hin, dass das Erbe des Nationalsozialismus im Verborgenen weiterlebt.

Laufende Ermittlungen

Die Behörden ermitteln weiter zur Sammlung und hoffen, festzustellen, wann und wie sie ins Land gebracht wurde und welche Personen daran beteiligt waren. Die Untersuchung wird voraussichtlich Aufschluss über das Ausmaß der NS-Aktivitäten in Argentinien nach dem Zweiten Weltkrieg geben.

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