Ursula von Rydingsvard: Metaphern in Holz meißeln
Frühes Leben und Einflüsse
Ursula von Rydingsvard wurde 1942 in Deutschland geboren und verbrachte ihre frühe Kindheit in Flüchtlingslagern. 1950 wanderte ihre Familie in die Vereinigten Staaten aus. Sie studierte Bildhauerei an der Columbia University bei Ronald Bladen, George Sugarman und Jean Linder.
Autobiografische und ahnenbezogene Inhalte
Holz wurde zum zentralen Material für von Rydingsvards Skulpturen, die oft autobiografische und ahnenbezogene Themen untersuchen. Ihre Arbeit erinnert an alltägliche Gegenstände und architektonische Formen wie Scheunen, Schuppen, Baracken, Kirchenbänke und Altäre. Durch diese Formen erforscht sie die menschlichen Erfahrungen von Verlust, Vertreibung und Belastbarkeit.
Häusliche und tröstende Qualitäten
Trotz ihrer oft düsteren und nachdenklichen Qualitäten besitzen von Rydingsvards Skulpturen einen häuslichen und tröstlichen Aspekt. Sie sind groß und monumental, vermitteln aber auch ein Gefühl von Vertrautheit und Intimität. Ihre Verwendung von Holz mit seiner natürlichen Wärme und Textur trägt zu diesem Gefühl von Geborgenheit bei.
Metaphern für menschliche Anstrengung und Not
Von Rydingsvards Skulpturen fungieren oft als Metaphern für menschliche Anstrengung und Not. Ihre Verwendung von Knochen, Balken und Dachsparren deutet auf die physischen und emotionalen Kämpfe hin, die Menschen ertragen. Durch ihre Arbeit erforscht sie die menschliche Fähigkeit zur Belastbarkeit und die Art und Weise, wie wir einander aufbauen und unterstützen.
Anerkennung und Vermächtnis
Von Rydingsvards Skulpturen begannen vor etwa einem Jahrzehnt, Anerkennung zu finden. Ihre Arbeiten wurden von bedeutenden Museen wie dem Metropolitan Museum of Art, dem Whitney Museum of American Art und dem Walker Art Center erworben. Auch Privatsammler und Unternehmen, darunter Microsoft, haben Außenarbeiten in Auftrag gegeben.
Den Sinn für Handwerk in der Bildhauerei wiederherstellen
Martin Friedman, emeritierter Direktor des Walker Art Center, hat von Rydingsvard dafür gelobt, den Sinn für Handwerk in der Bildhauerei wiederhergestellt zu haben. Ihre akribische Liebe zum Detail und ihre Verwendung traditioneller Holzbearbeitungstechniken zeugen von ihrem Engagement für die Handwerkskunst und die Körperlichkeit ihres Mediums.
Bevorstehende Ausstellungen
Eine Ausstellung von von Rydingsvards Innenskulpturen, organisiert vom Madison Art Center, befindet sich derzeit auf einer Tournee durch vier Städte. Eine Ausstellung ihrer Außenskulpturen wird am 9. Mai im Nelson-Atkins Museum of Art in Kansas City eröffnet. Diese Ausstellungen bieten die Möglichkeit, die Kraft und Resonanz ihrer Arbeit aus erster Hand zu erleben.
Fazit
Ursula von Rydingsvard ist eine renommierte Bildhauerin, deren Werk Themen wie Erinnerung, Identität und den menschlichen Zustand untersucht. Durch ihren eindrucksvollen Einsatz von Holz und ihre meisterhafte Handwerkskunst schafft sie Skulpturen, die sowohl eindringlich als auch tröstlich sind und uns dazu auffordern, über unsere eigenen Erfahrungen und die Belastbarkeit des menschlichen Geistes nachzudenken.