Steuern: Eine ungleich verteilte Last
Frustration der Amerikaner über das Steuersystem
Laut einer aktuellen Umfrage des Pew Research Center äußert eine deutliche Mehrheit der Amerikaner (64 %) Frustration über das Steuersystem, insbesondere über die wahrgenommene mangelnde Gerechtigkeit bei der Verteilung der Steuern.
Unternehmen und Reiche: Zahlen sie nicht ihren gerechten Anteil?
Eine Hauptquelle der Unzufriedenheit unter Amerikanern ist der Glaube, dass Unternehmen und wohlhabende Einzelpersonen nicht ihren fairen Anteil zu den Steuereinnahmen beitragen. Einundsechzig Prozent der Befragten äußerten Bedenken darüber, dass wohlhabende Menschen nicht genug Steuern zahlen, während ein noch größerer Anteil (64 %) Frustration darüber ausdrückte, dass Unternehmen sich bei der Steuerzahlung nicht „genügend anstrengen“.
Persönliche Steuerbelastung: Ein gemischtes Bild
Im Gegensatz zu den Bedenken hinsichtlich der Steuervermeidung von Unternehmen und Wohlhabenden äußerten nur 27 % der Amerikaner erhebliche Bedenken hinsichtlich der Höhe der Steuern, die sie persönlich zahlen. Noch weniger (20 %) störten sich an der Wahrnehmung, dass einige arme Menschen nicht ihren fairen Anteil an Steuern zahlen.
Wandelnde Steuerhaltungen nach Partei und Rasse
Die politische Parteizugehörigkeit hat einen erheblichen Einfluss auf die Steuerhaltungen. Im Jahr 2011 waren 37 % der Republikaner und 38 % der Demokraten der Meinung, dass sie mehr als ihren fairen Anteil an Steuern zahlten. Heute ist diese Zahl bei den Republikanern auf 50 % gestiegen, während sie bei den Demokraten auf 30 % gesunken ist.
Auch bei der Wahrnehmung von Steuergerechtigkeit bestehen rassische Unterschiede. Während eine Mehrheit der Amerikaner (53 %) glaubt, dass das derzeitige Steuersystem ungerecht ist, ist dieses Gefühl unter Weißen (53 %) besonders stark, verglichen mit Hispanics (35 %) und Schwarzen (38 %).
Ein Aufruf zur Steuerreform
Trotz der unterschiedlichen Perspektiven auf spezifische Aspekte des Steuersystems stimmen die meisten Amerikaner (59 %) darin überein, dass das derzeitige System „komplett geändert“ werden muss. Diese Unzufriedenheit wird durch die Wahrnehmung angeheizt, dass die Steuerlast nicht gerecht verteilt ist und einige Gruppen ihren fairen Anteil nicht zahlen.
Steuerzufriedenheit: Eine Frage der Perspektive
Interessanterweise kann die Steuerzufriedenheit von der Perspektive beeinflusst werden. Eine Infografik von Forbes zeigt, dass Amerikaner einen deutlich geringeren Prozentsatz ihres Einkommens an Steuern zahlen als andere Länder wie Belgien, wo der durchschnittliche Einkommensteuersatz 42,8 % beträgt. Dies deutet darauf hin, dass die Wahrnehmung von Steuergerechtigkeit durch Vergleiche mit anderen Ländern beeinflusst werden kann.
Fazit
Das Steuersystem in den Vereinigten Staaten ist ein komplexes und kontroverses Thema. Die Amerikaner haben unterschiedliche Meinungen über die Fairness des Systems, wobei viele ihre Frustration über den wahrgenommenen Mangel an Beiträgen von Unternehmen und wohlhabenden Einzelpersonen zum Ausdruck bringen. Während die Mehrheit der Amerikaner darin übereinstimmt, dass das Steuersystem reformiert werden muss, bleiben die konkreten Änderungen, die am effektivsten wären, ein Diskussionsthema.