Polynesier: Die eigentlichen Entdecker der „Neuen Welt“?
Beweise aus Hühnerknochen
Seit Jahrzehnten rätseln Wissenschaftler über die Herkunft der Hühner in Amerika. Jetzt ist eine bahnbrechende Forschungserkenntnis aufgetaucht, die Licht in dieses historische Rätsel bringt. Eine sorgfältige Analyse alter Hühnerknochen hat ergeben, dass Polynesier, geschickte Seefahrer aus dem Südpazifik, diese nicht-heimischen Vögel mehr als ein Jahrhundert vor Christoph Kolumbus‘ berühmter Reise nach Amerika brachten.
Archäologische Entdeckung in Chile
Die Entdeckung wurde von einem Forscherteam aus Süd-Zentral-Chile in Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern der University of Auckland in Neuseeland gemacht. An einer archäologischen Stätte in Chile legten sie Hühnerknochen frei, die einer strengen Untersuchung sowohl mit DNA-Analyse als auch mit der Radiokarbonmethode unterzogen wurden.
Die Knochen wiesen ein bemerkenswertes Alter auf und stammten aus der Zeit um 1350 n. Chr. Noch bedeutender ist, dass die DNA-Analyse eine perfekte Übereinstimmung mit Hühnerknochen aus Samoa, Tonga und der Osterinsel aus der gleichen Zeit ergab. Dieser überzeugende Beweis deutet stark darauf hin, dass Polynesier Hühner über die weite Fläche des Pazifischen Ozeans transportiert und ihre Präsenz in Amerika lange vor europäischen Entdeckern etabliert haben.
Bestätigung der polynesischen Präsenz
Die Entdeckung bestätigt die lang gehegte Annahme vieler Wissenschaftler, dass die „Neue Welt“ nicht nur von Europäern entdeckt wurde. Der Fund von chinesischen Keramikfragmenten in präkolumbianischen archäologischen Ausgrabungen hatte auf frühere Überseereisen hingedeutet. Die polynesische Präsenz in Südamerika, wie sie durch die Hühnerknochen belegt wird, stützt diese Theorie weiter.
Seefahrtstalent der Polynesier
Die Reise vom Südpazifik nach Südamerika, eine Entfernung von Tausenden von Kilometern, wäre ein gewaltiges Unterfangen gewesen. Doch die Polynesier, die für ihre außergewöhnlichen Seefahrtskünste bekannt sind, bewältigten diese gefährliche Reise in etwa zwei Wochen – halb so lange, wie Kolumbus für die Erreichung Amerikas benötigte.
Historische Implikationen
Die Entdeckung polynesischer Hühnerknochen in Südamerika hat tiefgreifende Auswirkungen auf unser Geschichtsverständnis. Sie stellt die traditionelle Erzählung in Frage, dass Europäer die Ersten waren, die die „Neue Welt“ erreichten, und hebt die bemerkenswerten Leistungen der polynesischen Entdecker hervor. Sie wirft außerdem faszinierende Fragen über das Ausmaß des polynesischen Einflusses in Amerika und das Potenzial weiterer Entdeckungen auf, die Licht auf diese faszinierende Periode der Menschheitsgeschichte werfen könnten.
Archäologische Beweise
Die archäologischen Beweise, die die polynesische Präsenz in Südamerika stützen, sind überzeugend. Die Hühnerknochen mit ihrer einzigartigen DNA-Signatur, die mit polynesischen Hühnern übereinstimmt, liefern einen unwiderlegbaren Beweis für ihre Ankunft. Darüber hinaus deutet die Entdeckung chinesischer Keramikfragmente an präkolumbianischen Fundorten darauf hin, dass die Polynesier möglicherweise Handelsnetzwerke mit anderen Kulturen über den Pazifik aufgebaut haben.
Laufende Forschung
Die Entdeckung polynesischer Hühnerknochen in Südamerika ist nur ein Puzzleteil beim Verständnis der komplexen Geschichte menschlicher Migration und Erkundung. Laufende Forschungen decken weiterhin neue Beweise auf, die die faszinierenden Verbindungen zwischen verschiedenen Kulturen und Kontinenten beleuchten. Wenn Wissenschaftler tiefer in die archäologische Überlieferung eindringen, können wir erwarten, ein umfassenderes Verständnis der Vernetzung unserer Welt im Laufe der Geschichte zu erlangen.