Indianer und Polynesier: Eine gemeinsame Geschichte im Pazifik
Genetische Verbindungen über den Ozean
Genetische Analysen zeigen, dass Indianer und Polynesier um das Jahr 1200 interagierten. Dieser Kontakt fand vor der Ankunft der Europäer in Amerika und der Besiedlung der Osterinsel (Rapa Nui) statt, die einst als möglicher Treffpunkt galt.
Polynesier und Südamerikaner: Ein maritimer Austausch
Forscher analysierten DNA-Proben von modernen Individuen im gesamten Pazifik und in Südamerika. Ihre Ergebnisse deuten darauf hin, dass Reisen zwischen Ostpolynesien und Amerika um 1200 stattfanden, was zu einer Mischung der Bevölkerung im abgelegenen südlichen Marquesas-Archipel führte.
Das Geheimnis der ersten Begegnung
Es bleibt unklar, ob Polynesier, Indianer oder beide Völker die langen Reisen unternahmen, die sie zusammenbrachten. Eine Theorie besagt, dass Südamerikaner aus dem Küstengebiet Ecuadors oder Kolumbiens nach Ostpolynesien aufbrachen.
Polynesier als Entdecker des Ozeans
Polynesier waren legendäre Seefahrer, die in Kanus über den riesigen Pazifik navigierten. Sie fanden und besiedelten Inseln, die über Millionen von Quadratkilometern verstreut waren, darunter die Osterinsel (Rapa Nui) und die Marquesas.
Beweise aus Sprache und Kultur
Auffällige Ähnlichkeiten in den Sprachen und den Überresten von Strukturen und Steinen liefern Hinweise auf polynesische Seereisen. Auch die Verbreitung von Nahrungsmitteln wie der Süßkartoffel, die amerikanischen Ursprungs ist, aber im gesamten Pazifik vorkommt, stützt die Theorie eines prähistorischen Kontakts zwischen den beiden Kontinenten.
Das genetische Erbe alter Seefahrer
Wissenschaftler haben DNA-Analysen verwendet, um die Wege alter Seefahrer nachzuzeichnen. „Wir rekonstruieren mit genetischen Beweisen ein prähistorisches Ereignis, das keine schlüssigen Spuren hinterlassen hat“, erklärt Andres Moreno Estrada, ein Mitautor der Studie.
Indianervorfahren in Polynesien
Genetische Analysen zeigen eine indianische genetische Signatur bei Menschen auf einigen der östlichsten Inseln Polynesiens. Diese Signatur deutet auf eine gemeinsame Quelle unter den indigenen Völkern Kolumbiens hin, was darauf hindeutet, dass Indianer zur polynesischen Bevölkerung in diesen Gebieten beigetragen haben.
Polynesier in Amerika
Trotz Heyerdahls Theorien über die indianische Besiedlung polynesischer Inseln stützen neue DNA-Forschungen die alternative Erklärung, dass Polynesier möglicherweise nach Amerika gesegelt sind.
„Wir können spekulieren, dass möglicherweise die Polynesier Amerika gefunden haben und es einige Interaktionen mit Indianern gab“, sagt Alexander Ioannidis, ein weiterer Mitautor der Studie.
Osterinsel: Ein polynesisches Rätsel
Die neuen genetischen Ergebnisse der Studie werfen auch Licht auf die Geschichte der Osterinsel (Rapa Nui). Frühere Studien lieferten widersprüchliche Schlussfolgerungen über die Präsenz indianischer Vorfahren auf der Insel.
Ioannidis und seine Kollegen untersuchten die DNA von 166 Bewohnern der Osterinsel. Sie stellten fest, dass eine Vermischung zwischen Indianern und Polynesiern erst um 1380 stattfand, obwohl die Insel spätestens 1200 von Polynesiern besiedelt wurde.
Die Geheimnisse des Pazifiks lüften
Die genauen Orte und der Zeitpunkt der Begegnungen zwischen Indianern und Polynesiern sind noch Gegenstand laufender Forschung. Die gemeinsame Geschichte dieser beiden Völker hat ein bleibendes Erbe im Pazifischen Ozean hinterlassen.