Affen-Selfie-Urheberrechtsstreit beigelegt
Der Rechtsstreit
Im Jahr 2011 nahm der britische Fotograf David Slater eine Reihe mittlerweile berühmter „Affen-Selfies“ auf, während er auf der indonesischen Insel Sulawesi Schwarzmakaken fotografierte. Die Veröffentlichung dieser Bilder löste jedoch einen jahrelangen Rechtsstreit über das Urheberrecht von Tieren aus.
Die Organisation People for the Ethical Treatment of Animals (PETA) verklagte Slater mit der Begründung, dass der Makake namens Naruto, der den Auslöser der Kamera gedrückt hatte, als Urheberrechtsinhaber der Fotos anerkannt werden sollte. PETA argumentierte, dass das Urheberrechtsgesetz nicht nach Arten diskriminiere und dass, wenn ein Mensch dieselben Fotos gemacht hätte, dieser der rechtmäßige Eigentümer wäre.
Slater hingegen behauptete, dass er die kommerziellen Rechte an den Bildern besitzen sollte, da er die Kamera aufgestellt und die Affen ermutigt hatte, mit ihr zu interagieren. Er argumentierte, dass seine Kenntnisse, Fähigkeiten und Anstrengungen für die Aufnahme der Selfies unerlässlich gewesen seien.
Im Jahr 2016 entschied ein Bundesrichter zugunsten von Slater und urteilte, dass das Urheberrechtsgesetz nicht für Tiere gilt. PETA legte gegen das Urteil Berufung ein, und der Fall wurde vom 9. Berufungsgericht geprüft, bevor eine Einigung erzielt wurde.
Die Einigung
Am Montag gaben Slater und PETA eine außergerichtliche Einigung bekannt. Gemäß den Bedingungen der Vereinbarung wird Slater 25 % aller zukünftigen Einnahmen aus den umstrittenen Bildern an indonesische Wohltätigkeitsorganisationen spenden, die Schwarzmakaken schützen, eine vom Aussterben bedrohte Art.
Obwohl der „Selfie-Affe“ keine Rechte an den Fotos haben wird, hat Slater das 9. US-Berufungsgericht gebeten, ein Urteil eines niedrigeren Gerichts aufzuheben, wonach Tiere kein Urheberrecht besitzen können. Beide Parteien haben ihre Unterstützung für die Ausweitung der gesetzlichen Rechte für nichtmenschliche Tiere zum Ausdruck gebracht.
Das Naturschutzgebiet Tangkoko-Batuangus
Slaters Begegnung mit den Schwarzmakaken fand im Naturschutzgebiet Tangkoko-Batuangus in Indonesien statt. Er hatte die Tiere drei Tage lang verfolgt, bevor er seine Kamera auf einem Stativ aufstellte und sie damit spielen ließ.
Slaters Ziel war es, auf den Schwarzmakaken aufmerksam zu machen, eine vom Aussterben bedrohte Art. Er veröffentlichte die Selfies in seinem Buch „Wildlife Personalities“ aus dem Jahr 2014.
Die finanziellen Auswirkungen
Der Urheberrechtsstreit hatte finanzielle Auswirkungen auf Slater. Im Juli gab er bekannt, dass der Rechtsstreit seine finanziellen Mittel aufgebraucht habe. Dennoch äußerte Slater Erleichterung darüber, dass der Fall endlich beigelegt sei.
Der „Selfie-Ratten“-Schwindel
In einem ähnlichen Fall wurde ein anderer berühmter Tierfotograf, bekannt als „Selfie-Ratte“, des Betrugs überführt. Der Fotograf hatte behauptet, Bilder einer Ratte gemacht zu haben, die Selfies machte, aber später stellte sich heraus, dass die Fotos inszeniert waren.
Die Bedeutung des Tierschutzes
Obwohl es im Fall „Affen-Selfie“ in erster Linie um das Urheberrechtsgesetz ging, unterstrich er auch die Bedeutung des Schutzes bedrohter Arten. Der Schwarzmakak ist eine vom Aussterben bedrohte Art, und sein Lebensraum ist durch Abholzung und andere menschliche Aktivitäten bedroht.
Indem er einen Teil seiner Einnahmen an Wohltätigkeitsorganisationen spendet, die Schwarzmakaken schützen, hofft Slater, zu ihrem Schutz beizutragen und ihr Überleben für zukünftige Generationen zu sichern.