Artefakte aus Wounded Knee an Lakota-Sioux-Stämme zurückgegeben
Rückführungszeremonie markiert den Höhepunkt eines jahrzehntelangen Prozesses
Am Samstag übergab das Founders Museum in Barre, Massachusetts, etwa 150 Artefakte der amerikanischen Ureinwohner an die Lakota-Sioux-Völker. Die heiligen Gegenstände, von denen einige mit dem berüchtigten Wounded Knee Massaker von 1890 in Verbindung stehen, befanden sich seit über einem Jahrhundert in der Sammlung des Museums.
Die Rückführungszeremonie markierte den offiziellen Abschluss eines langen und komplexen Prozesses. Mitglieder der Cheyenne River Sioux und Oglala Sioux Stämme reisten nach Barre, um an der Zeremonie teilzunehmen, während die formelle Übergabe der Artefakte zu einem späteren Zeitpunkt privat stattfinden wird.
Historischer Kontext und Bedeutung
Das Wounded Knee Massaker war ein tragisches Ereignis, bei dem Truppen der United States Army schätzungsweise 300 indianische Männer, Frauen und Kinder am Wounded Knee Creek in South Dakota niedermetzelten. Das Massaker hat den Lakota-Sioux ein bleibendes Erbe aus Traumata und Schmerz beschert.
1990 entschuldigte sich der Kongress offiziell für das Massaker, und der Native American Graves Protection and Repatriation Act (NAGPRA) wurde verabschiedet. NAGPRA schreibt Institutionen, die Bundesmittel erhalten, Rückführungsvorschriften vor, die sie dazu verpflichten, bestimmte kulturelle Artefakte an Indianerstämme zurückzugeben.
Die Rolle des Founders Museum
Das Founders Museum, eine private Institution, die keine Bundesmittel erhält, fällt nicht unter NAGPRA. Das Museum hat jedoch freiwillig Schritte unternommen, um kulturelle Artefakte an ihre rechtmäßigen Eigentümer zurückzugeben.
Das Museum erwarb die Wounded Knee-Artefakte von einem reisenden Schausteller des 19. Jahrhunderts. Die Sammlung umfasst Mokassins, Halsketten, Kleidung, zeremonielle Pfeifen, Werkzeuge und andere Gegenstände.
Herausforderungen und Überlegungen
Rückführungsprozesse können komplex und zeitaufwendig sein. In diesem Fall stand das Museum vor der Herausforderung, festzustellen, welche Objekte wirklich von Wounded Knee stammten. Außerdem musste jeder Gegenstand identifiziert, fotografiert und katalogisiert werden, bevor er zurückgegeben werden konnte.
Trotz der Herausforderungen blieb das Museum dem Rückführungsprozess verpflichtet. „Es war mir immer wichtig, sie zurückzugeben“, sagte Ann Meilus, Präsidentin der Barre Museum Association. „Ich denke, das Museum wird für seine Haltung in Erinnerung bleiben, diese Gegenstände zurückgegeben zu haben, und damit auf der richtigen Seite der Geschichte zu stehen.“
Emotionale Auswirkungen auf die Lakota-Sioux
Die Rückgabe der Wounded Knee-Artefakte hat für die Lakota-Sioux eine tiefe emotionale Bedeutung. „Seit dem Wounded Knee Massaker ist Genozid in unser Blut eingepflanzt“, sagte Surrounded Bear, ein Mitglied des Oglala Sioux Stammes, der an der Zeremonie teilnahm. „Und dass wir diese Artefakte zurückbringen, ist ein Schritt in Richtung Heilung. Das ist ein Schritt in die richtige Richtung.“
Leola One Feather, ein weiteres Mitglied des Oglala Sioux Stammes, äußerte ähnliche Gefühle. „Es mag für sie traurig sein, diese Gegenstände zu verlieren, aber für uns ist es noch trauriger, weil wir schon so lange nach ihnen gesucht haben.“
Fortlaufende Versöhnung und Heilung
Die Rückführung kultureller Artefakte ist ein wichtiger Schritt im laufenden Prozess der Versöhnung und Heilung für indigene amerikanische Gemeinschaften. Indem sie diese heiligen Gegenstände zurückgeben, können Museen zur Erhaltung der Geschichte und Kultur der amerikanischen Ureinwohner beitragen und gleichzeitig ein größeres Verständnis und Respekt zwischen verschiedenen Gemeinschaften fördern.