Hitlers Kunst: Ein Markt für Fälschungen
Beschlagnahmte Fälschungen aus deutschem Auktionshaus
In einer überraschenden Wendung der Ereignisse haben deutsche Behörden mehr als 60 mutmaßliche Fälschungen von Adolf Hitlers Kunstwerken aus dem renommierten Auktionshaus Weidler in Nürnberg beschlagnahmt. Das Auktionshaus hatte geplant, 31 Hitler zugeschriebene Gemälde und Zeichnungen zu verkaufen, aber die meisten davon gelten inzwischen als Fälschungen.
Ermittlungen wegen Fälschung
Die Staatsanwaltschaft hat Ermittlungen wegen Fälschung eingeleitet, wobei unbekannte Personen der Beteiligung verdächtigt werden. Das Auktionshaus selbst wird derzeit jedoch nicht untersucht. Die mutmaßlichen Fälschungen stammten laut Auktionatorin Kerstin Weidler von privaten Einlieferern aus verschiedenen Ländern.
Hitlers künstlerische Ambitionen
Bevor er eine politische Persönlichkeit wurde, verfolgte Hitler die Malerei als Beruf. Er behauptete, während seiner Zeit in Wien bis zu drei Werke pro Tag produziert zu haben. Trotz seiner Ambitionen waren Hitlers künstlerische Fähigkeiten bestenfalls mittelmäßig. Er wurde zweimal von der Wiener Akademie der bildenden Künste abgelehnt, was möglicherweise zu seinem Selbstbild als unerkannter Genius beigetragen hat.
Rechtmäßigkeit von Hitlers Kunst
In Deutschland ist der Verkauf von Kunstwerken Hitlers legal, solange sie keine NS-Symbole enthalten, während NS-Ikonographie verboten ist. Das Auktionshaus Weidler ist ein bedeutender Vertreiber solcher Kunst und hat 2015 Hitler-Gemälde und -Zeichnungen im Wert von über 450.000 US-Dollar verkauft.
Käufer von Hitlers Kunst
Die Käufer von Hitlers Kunst haben unterschiedliche Hintergründe. Laut Weidler gehören dazu Sammler, die ein Stück Weltgeschichte suchen, sowie Museen und Einzelpersonen aus aller Welt. Es wurden jedoch Bedenken hinsichtlich des Potenzials von Neonazis und rechtsextremen Gruppen geäußert, solche Erinnerungsstücke zu erwerben und auszustellen.
Verbreitung von NS-Devotionalien
NS-Devotionalien, darunter Hitlers Kunst, bleiben ein florierender globaler Markt. Während einige Gegenstände einen legitimen historischen Wert haben mögen, werden andere von denen gesucht, die das NS-Regime verherrlichen. Dieser Trend hat Aktivisten alarmiert, die das Potenzial für eine Verharmlosung von Hitlers Verbrechen befürchten.
Unregulierter Handel mit NS-Devotionalien
Der Handel mit NS-Devotionalien, einschließlich Hitlers Kunst, ist weitgehend unreguliert. Der Kunstkritiker Jonathan Jones hat die mangelnde Aufsicht kritisiert und argumentiert, dass sie die Verbreitung gefälschter und nicht authentischer Gegenstände ermöglicht. Jones äußert außerdem die Sorge, dass die Präsenz vermeintlicher Hitler-Gemälde in der Öffentlichkeit zur falschen Vermenschlichung des NS-Diktators beitragen kann.
Beschlagnahme mutmaßlicher Fälschungen
Zusätzlich zur jüngsten Beschlagnahme im Auktionshaus Weidler haben die Behörden drei von „A. Hitler“ signierte Landschaften aus einem Berliner Auktionshaus beschlagnahmt, da sie den Verdacht haben, dass es sich um Fälschungen handelt. Diese Vorfälle unterstreichen die Verbreitung gefälschter Hitler-Kunstwerke auf dem Markt.
Bedeutung der Authentifizierung
Angesichts des weit verbreiteten Handels mit Hitlers Kunst und der Häufigkeit von Fälschungen ist die Authentifizierung von entscheidender Bedeutung. Viele Kunsthistoriker zögern jedoch, Hitlers Kunstwerke zu authentifizieren, da sie dies als Verschwendung ihrer Zeit und ihres Fachwissens betrachten. Dieser Mangel an Kontrolle trägt zur Verbreitung gefälschter Hitler-Gemälde bei und kann Sammler und die Öffentlichkeit in die Irre führen.
Bedenken und Implikationen
Die Existenz eines Marktes für Hitlers Kunst wirft ethische und historische Bedenken auf. Während einige argumentieren, dass es eine Möglichkeit bietet, sich den Schrecken des NS-Regimes zu stellen, befürchten andere, dass es Hitler verherrlicht und dem Neonazismus eine Plattform bietet. Die Verbreitung von Fälschungen erschwert das Problem weiter, da sie die Authentizität und den historischen Wert echter Hitler-Kunstwerke untergräbt.