Elmore Leonard: Von Western zu Kriminalromanen
Elmore Leonard, der gefeierte Krimi-Autor, bekannt für seinen düsteren Realismus und sein Ohr für die Alltagssprache, begann seine Karriere als erfolgreicher Autor von Western.
Von Western zu Kriminalromanen
Leonards Faszination für Waffen, befeuert durch die sensationellen Schlagzeilen über Bonnie und Clyde, führte ihn zum Kriminalroman. Seinen Genrewechsel erklärte er 1999 in einem Interview mit der New York Times:
„Ich wählte Western als einen Weg, um ins Schreiben zu kommen… Weil es bald einen unbegrenzten Markt besserer Zeitschriften geben würde… Als der Westernmarkt aufgrund des Fernsehens verschwand, wechselte ich zum Krimi, den ich für ein sehr kommerzielles Genre hielt, um weiterhin zu schreiben.“
Einzigartige Herangehensweise an Kriminalromane
Leonards einzigartiger Ansatz im Kriminalroman hob ihn von seinen Zeitgenossen ab. Er konzentrierte sich mehr auf die Charakterentwicklung als auf die Handlung, was ihm den Spitznamen „der Dickens von Detroit“ einbrachte.
Leonards Schreibstil zeichnete sich durch seine Fähigkeit aus, die Kadenz der Alltagssprache einzufangen, und durch seinen freien Umgang mit der Grammatik. Seine Kurzgeschichte, die 1994 im New Yorker veröffentlicht wurde, ist ein Beispiel für seinen unverwechselbaren Stil.
Anerkennung und Vermächtnis
Leonard erhielt im Laufe seiner Karriere zahlreiche Auszeichnungen, darunter den National Book Award für seinen herausragenden Beitrag zur amerikanischen Literatur im Jahr 2012. Seine Dankesrede unterstrich seine Liebe zum Schreiben und seine Wertschätzung für die ihm entgegengebrachte Anerkennung.
Unvollendetes Werk
Leonard war mitten in der Arbeit an seinem 46. Roman, als er 2013 einen Schlaganfall erlitt. Trotz seiner anfänglichen Genesung verstarb er an den Folgen des Schlaganfalls.
Das Schicksal seines unvollendeten Romans bleibt ungewiss. Sein Forscher, Greg Sutter, überbrachte die Nachricht von Leonards Tod auf Facebook und erklärte, dass Leonard vor seinem Krankenhausaufenthalt fleißig an dem Roman gearbeitet hatte.
Leonards Vermächtnis als Meister sowohl des Westerns als auch des Kriminalromans inspiriert weiterhin Autoren und Leser gleichermaßen. Seine einzigartige Herangehensweise an die Charakterisierung und seine Fähigkeit, die Essenz des Alltagslebens einzufangen, haben die Literaturlandschaft nachhaltig geprägt.
Zusätzliche Details
- Leonard stand jeden Tag früh auf, um in einem „zellenartigen“ Raum zu schreiben, bevor er zu seinem Werbejob ging.
- Er bestellte jedes Jahr tausend linienlose Notizblöcke für seine Schreibarbeiten von Hand.
- Trotz seiner gesundheitlichen Probleme hielt sich Leonard an seinen Schreibplan.
- Leonards unvollendeter 46. Roman könnte ungelöst bleiben und seinen Lesern einen verlockenden Einblick in sein letztes Werk bieten.