Caligulas verschwenderische Gärten: Ein Fenster in die Welt des römischen Kaisers
Wiederentdeckter Lustgarten
Unter einem unscheinbaren Wohnhaus in Rom liegt ein verborgener Schatz – die Überreste von Caligulas opulentem Lustgarten, bekannt als Horti Lamiani. Nach jahrelangen Ausgrabungen soll dieses unterirdische Wunder für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden und einen Einblick in den extravaganten Lebensstil eines der berüchtigtsten Kaiser Roms bieten.
Ausgrabung der Geschichte
Archäologen begannen 2006 mit der Ausgrabung des Geländes und deckten eine Fülle von Artefakten auf, die Licht auf Caligulas Herrschaft werfen. Zu den Funden gehörten kunstvolle Marmorböden, aufwendige Fresken und die Knochen exotischer Tiere wie Pfaue, Löwen und Bären. Diese Funde zeichnen ein lebendiges Bild vom verschwenderischen Geschmack des Kaisers und seiner Vorliebe für exotische Unterhaltung.
Meisterwerke aus Marmor
Eines der auffälligsten Merkmale der Gärten ist die umfangreiche Verwendung von Marmor. Die Wände waren mit aufwendigen Mustern verziert, eingelegt mit Stücken in verschiedenen Farben, wodurch eine beeindruckende visuelle Wirkung entstand. Diese innovative Verwendung von Marmor zeigt die Kunstfertigkeit und das handwerkliche Können von Caligulas Zeit.
Künstlerische Schätze
Die an der Stätte freigelegten Fresken haben Historiker mit ihrer hohen Qualität und geschmackvollen Gestaltung überrascht. Entgegen den Erwartungen angesichts von Caligulas Ruf für Exzesse zeigt das Kunstwerk eine anspruchsvolle und raffinierte Ästhetik. Diese Entdeckung stellt die traditionelle Sichtweise des Kaisers als eines verkommenen Tyrannen in Frage.
Caligulas Erbe
Die Horti Lamiani wurden ursprünglich vom wohlhabenden römischen Senator Lucius Aelius Lamia in Auftrag gegeben. Nach seinem Tod wurde das Anwesen Kaiser Tiberius vermacht. Als Caligula 37 n. Chr. den Thron bestieg, erbte er das Anwesen und verwandelte es in einen Lustgarten, der seinem opulenten Lebensstil entsprach.
Kaiserliche Exzentrizitäten
Caligulas Herrschaft war sowohl von Extravaganz als auch von Grausamkeit geprägt. Man sagt, er habe verschwenderisch für seine Gärten ausgegeben, unter anderem für den Bau einer zwei Meilen langen schwimmenden Brücke. Sein erratisches Verhalten und seine bizarren Possen waren Gegenstand zahlreicher Spekulationen und Debatten unter Historikern.
Ein eindringliches Vermächtnis
Der Legende nach soll Caligulas Geist nach seiner Ermordung im Jahr 41 n. Chr. die Gärten heimgesucht haben. Die Wahrheit hinter dieser Behauptung bleibt jedoch im Dunkeln verborgen. Sicher ist, dass die Horti Lamiani einen faszinierenden Einblick in das Leben und die Zeit eines der rätselhaftesten Kaiser Roms bieten.
Eine neue Perspektive enthüllen
Die Eröffnung des Nymphaeum-Museums der Piazza Vittorio in diesem Frühjahr wird den Besuchern eine beispiellose Gelegenheit bieten, Caligulas Lustgarten zu erkunden. Diese unterirdische Schatzkammer verspricht, ein neues Licht auf den Charakter des Kaisers und die opulente Welt, die er für sich selbst schuf, zu werfen.
Zusätzliche Einblicke
- Caligulas ursprünglicher Name war Gaius Julius Caesar Germanicus.
- Der Spitzname „Caligula“ bedeutet „kleiner Stiefel“ und wurde ihm von Truppen während seiner Kindheit gegeben.
- Caligula litt zu Beginn seiner Herrschaft an einer schweren Krankheit, die möglicherweise zu seinem unberechenbaren Verhalten beitrug.
- Trotz seines Rufs für Grausamkeit war Caligula auch für seine Förderung der Künste bekannt.
- Die Prätorianergarde, der Senat und der Ritterstand verschworen sich, um Caligula 41 n. Chr. zu ermorden.
- Caligulas Schwestern brachten seinen Leichnam nach Horti Lamiani und verbrannten ihn nach seinem Tod.