Archäologen entdecken antiken Tempel der Aphrodite in der Türkei
Entdeckung eines Tempels aus dem 6. Jahrhundert v. Chr.
In der Westtürkei haben Archäologen eine bedeutende Entdeckung gemacht: einen Tempel aus dem 6. Jahrhundert v. Chr., der der griechischen Göttin Aphrodite geweiht war. Der Tempel wurde bei einer Untersuchung der Halbinsel Urla-Çeşme freigelegt, einer Region mit einer reichen Geschichte menschlicher Besiedlung, die bis in die späte Jungsteinzeit zurückreicht.
Beweise für einen Aphrodite-Kult
Die Entdeckung des Tempels liefert Beweise für einen Aphrodite-Kult in der Region. Das Archäologenteam unter der Leitung von Elif Koparal, Archäologin an der Mimar-Sinan-Universität der Schönen Künste, legte Teile einer Frauenstatue und eine Terrakotta-Skulptur eines Frauenkopfes frei. Eine am Fundort gefundene Inschrift besagt: „Dies ist der heilige Bereich“, was die Existenz eines Aphrodite-Kults weiter stützt.
Aphrodite: Die griechische Göttin der Liebe und Schönheit
Aphrodite, die antike griechische Göttin der Liebe, Schönheit und Fruchtbarkeit, wurde im Mittelmeerraum weit verbreitet verehrt. Sie wurde oft nackt oder halbnackt dargestellt, und ihr Kult hatte besonders starke Präsenz auf Zypern und auf der Insel Kythera. Die Entdeckung des Tempels in der Türkei liefert weitere Beweise für ihre weit verbreitete Verehrung.
Die antike Stadt Aphrodisias
Die antike Stadt Aphrodisias, die zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört und südöstlich der Fundstelle Urla-Çeşme liegt, wurde nach der Göttin Aphrodite benannt. Ihre Anhänger errichteten dort im 3. Jahrhundert v. Chr. einen Tempel für Aphrodite, gefolgt vom Bau des restlichen Teils der Stadt, darunter ein Theater und Badekomplexe.
Erhaltung der archäologischen Stätte
Die archäologische Stätte in Urla-Çeşme ist durch Plünderer und Stadtentwicklung bedroht. Das Forschungsteam arbeitet mit der lokalen Bevölkerung zusammen, um die Funde zu erhalten, darunter prähistorische Siedlungen, Grabhügel und Höhlen, die als heilige Stätten genutzt wurden.
Bedeutung der Entdeckung
Die Entdeckung des Aphrodite-Tempels ist aus mehreren Gründen bedeutend. Sie liefert Beweise für die weit verbreitete Verehrung Aphrodites in der antiken Welt. Sie beleuchtet auch die religiösen Praktiken und Überzeugungen der Menschen, die im 6. Jahrhundert v. Chr. auf der Halbinsel Urla-Çeşme lebten. Darüber hinaus trägt die Entdeckung zu unserem Verständnis der Entwicklung städtischer Zentren in der Region bei.
Weitere archäologische Entdeckungen in der Region
Neben dem Aphrodite-Tempel haben Archäologen weitere bedeutende Entdeckungen in der Region gemacht. Im vergangenen Herbst legten Archäologen, die die Akropolis der Stadt Daskyleion ausgruben, eine 2.400 Jahre alte Maske frei, die Dionysos darstellt, den griechisch-römischen Gott des Weines und der Ekstase. Diese Entdeckung deutet darauf hin, dass auch Dionysos in der Region verehrt wurde.
Laufende Forschung
Das Forschungsteam unter der Leitung von Elif Koparal setzt die Ausgrabungen auf der Stätte Urla-Çeşme fort. Sie hoffen, mehr Informationen über den Aphrodite-Kult und die Menschen zu erhalten, die im 6. Jahrhundert v. Chr. in der Region lebten. Ihre laufende Forschung wird zu unserem Verständnis der antiken griechischen Religion und Kultur beitragen.