Uralte Katzen: Die Übeltäter hinter dem Aussterben der urzeitlichen Hunde
Konkurrenz und Klimawandel im Eozän
Während des Eozäns, vor etwa 55,8 bis 33,9 Millionen Jahren, erlebte die Erde einen Anstieg der Säugetierpopulationen. Primaten waren erst kürzlich aufgetaucht und in Nordamerika lebte eine Vielzahl von Hundearten, etwa 30 an der Zahl. Eine neue Studie hat jedoch ergeben, dass die meisten dieser urzeitlichen Hunde vor etwa 20 Millionen Jahren abrupt verschwanden. Der Übeltäter? Frühe Katzen.
Die Rolle der Konkurrenz
Während verschiedene Raubtiergruppen mit Hunden konkurriert haben könnten, wiesen Katzen (Felidae) laut dem Bioinformatiker und Hauptautor Daniele Silvestro die überzeugendsten Beweise für Konkurrenz auf. Um die spezifische Ursache für das Aussterben der urzeitlichen Hunde zu ermitteln, analysierten Silvestro und sein Team über 2.000 Fossilien von Tieren, die vor 20 bis 40 Millionen Jahren zusammenlebten.
Vergleiche der Körperformen
Die Forscher verglichen die Körperformen von Raubtieren wie Bären, Wölfen und Großkatzen, um potenzielle Nahrungskonkurrenten im sich verändernden Klima des Planeten zu identifizieren. Uralte Katzen, insbesondere die Säbelzahnkatze, erwiesen sich als Hauptverdächtige. Diese Katzen waren von ähnlicher Größe wie die Hunde, fraßen ähnliche Beute und gediehen in derselben Zeit, in der Hunde schnell aus den Fossilienfunden verschwanden.
Klimawandel vs. Konkurrenz
Traditionell wird der Klimawandel als eine dominierende Kraft in der Evolution der Artenvielfalt angesehen. Silvestros Forschungsergebnisse deuten jedoch darauf hin, dass die Konkurrenz zwischen Raubtierarten eine noch wichtigere Rolle beim Rückgang der Caniden spielte. Trotz des sich schnell ändernden Klimas des Planeten erwiesen sich Katzen als überlegene Raubtiere und verdrängten ihre hundeartigen Rivalen.
Der Aufstieg von Hunden und Katzen
Während frühe Katzen viele urzeitliche Hunderassen zum Aussterben gebracht haben mögen, erlangten Hunde durch ihre Partnerschaft mit Menschen einen Vorteil. Genetische Beweise deuten darauf hin, dass sich Hunde vor etwa 27.000 Jahren von Wölfen abspalteten, viel früher als bisher angenommen. Im Gegensatz dazu begannen Wildkatzen erst vor etwa 9.500 Jahren, sich mit Menschen zu verbinden.
Fazit
Die Rivalität zwischen Katzen und Hunden reicht Millionen von Jahren zurück. Im Eozän spielten urzeitliche Katzen eine entscheidende Rolle beim Aussterben zahlreicher urzeitlicher Hunderassen. Der Wettbewerb um Nahrung und Ressourcen, nicht der Klimawandel, erwies sich als Hauptantrieb für dieses Aussterbeereignis. Während Katzen in diesem frühen Kampf die Oberhand behielten, erlangten Hunde schließlich durch ihre einzigartige Beziehung zum Menschen einen Vorteil.