Verlassenes Einkaufszentrum in Bangkok verwandelt sich in ungewöhnlichen Lebensraum für Fische
Geschichte des verlassenen Einkaufszentrums
1994 schloss das Einkaufszentrum New World in Bangkok aufgrund von Sicherheitsbedenken seine Pforten. Der Oberste Gerichtshof Thailands hatte entschieden, dass 7 der 11 Stockwerke des Einkaufszentrums nicht den Bauvorschriften entsprechen. Nach einem teilweisen Abriss und einem Brand blieb das Einkaufszentrum ohne Dach, sodass Regenwasser das Erdgeschoss und den Keller überfluten konnte.
Mückenproblem und lokale Lösung
Das stehende Wasser im verlassenen Einkaufszentrum wurde schnell zu einer Brutstätte für Mücken und stellte eine erhebliche Bedrohung für die umliegende Gemeinde dar. Anfang der 2000er Jahre entwickelten die Einheimischen eine einzigartige Lösung für das Mückenproblem: Sie kauften Fische verschiedener Arten, um die Mücken und ihre Larven zu fressen.
Die Fische gediehen in dem durch das überflutete Einkaufszentrum entstandenen Teich, und die Bewohner besuchten sie regelmäßig, um sie zu füttern. Ein örtlicher Besitzer eines Cafés wurde Zeuge des Wachstums der Fischpopulation: „Wir kauften sogar Karpfen und zogen sie auf. Anfangs gab es nicht viele, aber nach einigen Jahren nahm ihre Zahl zu.“
Anstieg der Popularität und Bedenken
Kürzlich auf Facebook veröffentlichte Fotos weckten großes Interesse am Lebensraum der Fische im verlassenen Einkaufszentrum. Besucher strömten zu dem Gelände, um die blühende Fischpopulation zu beobachten. Diese Popularität brachte jedoch auch ein neues Problem mit sich: den Diebstahl größerer Fische, darunter Karpfen.
Sicherheitsbedenken und Reaktion der Stadt
Bedenken hinsichtlich der Sicherheit von Besuchern des Fischlebensraums veranlassten die Stadtverwaltung, das Gebäude zu schließen. Derzeit prüft die Verwaltung, ob das Einkaufszentrum für die öffentliche Nutzung sicher gemacht werden kann.
Laufende Herausforderungen und zukünftige Lösungen
Der Diebstahl von Fischen hat bei den Einheimischen Besorgnis ausgelöst, die nun nach einer Lösung suchen, um den verbleibenden Fischbestand zu schützen. Einige schlugen vor, größere Raubfische einzuführen, um Fischdiebe abzuschrecken, während sich andere für verstärkte Überwachung und Sicherheitsmaßnahmen aussprachen.
Auswirkungen auf die Gemeinschaft
Die Umwandlung des verlassenen Einkaufszentrums in einen Lebensraum für Fische hatte erhebliche Auswirkungen auf die örtliche Gemeinde. Es bot eine einzigartige und unerwartete Attraktion für Besucher und trug gleichzeitig zur Bekämpfung einer ernsthaften Gesundheitsgefahr durch Mücken bei.
Die anhaltenden Herausforderungen, mit denen der Lebensraum für Fische konfrontiert ist, unterstreichen die Notwendigkeit kreativer und nachhaltiger Lösungen, die die Interessen der Gemeinde, der Umwelt und der Sicherheit der Besucher in Einklang bringen können.