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Schlangenbiss-Prävention in Indien: Das Big Four Mapping-Projekt

by Rosa

Schlangenbiss-Prävention in Indien: Das Big Four Mapping-Projekt

Das Problem verstehen

Indien beheimatet über 270 Schlangenarten, von denen 60 giftig sind. Begegnungen mit Schlangen sind in ländlichen Gebieten, in denen der Großteil der indischen Bevölkerung lebt, häufig. Schlangenbisse fordern in Indien jährlich 46.000 Todesopfer, verglichen mit nur fünf in den Vereinigten Staaten.

Das Big Four Mapping-Projekt

Mangels einer staatlichen Initiative zur Eindämmung von Schlangenbissen wurde das Big Four Mapping-Projekt ins Leben gerufen, um Mensch-Schlange-Konflikte in Indien kartografisch zu erfassen. Das Projekt konzentriert sich auf die vier häufigsten giftigen Schlangenarten: Indische Kobra, Schuppenviper, Russells Viper und Gewöhnliche Krait. Diese vier Arten sind für die meisten Todesfälle durch Schlangenbisse in Indien verantwortlich.

Funktionsweise

Das Projekt stützt sich auf eine Android-App und ein Netzwerk von über 1.200 freiwilligen Schlangenrettern. Wenn eine Person auf eine Schlange trifft, kann sie über die Website IndianSnakes.org einen Retter kontaktieren. Der Retter macht ein Foto von der Schlange mit der Big4 Mapper-App, die auch den GPS-Standort aufzeichnet. Anschließend verpackt der Retter die Schlange und setzt sie in die Wildnis aus, wobei er wichtige Details wie die Art und den Zustand des Hauses, in dem sie gefunden wurde, protokolliert.

Erkenntnisse

Seit seinem Beginn Anfang 2017 hat die Big4 Mapper-App über 5.000 Mensch-Schlange-Konflikte erfasst. Diese Daten haben wichtige Erkenntnisse über die Verbreitung und das Verhalten von Schlangen in Indien geliefert. Beispielsweise sind 70 % der Begegnungen in Häusern Kobras, und Kraits sind tendenziell nach Einbruch der Dunkelheit aktiver.

Schlangenretter

Freiwillige Schlangenretter spielen eine entscheidende Rolle im Big4 Mapping-Projekt. Sie retten Schlangen, klären die Öffentlichkeit auf und geben Erste-Hilfe-Anweisungen im Falle von Schlangenbissen. Subhadra Cherukuri, eine Schlangenretterin in Bangalore, betont die Bedeutung des Umgangs mit Menschen während der Schlangenrettung, um Mythen zu zerstreuen und die Tötung von Schlangen zu verhindern.

Herausforderungen

Das Big4 Mapping-Projekt steht vor Herausforderungen bei der Datenerfassung, insbesondere an der Ostküste Indiens, wo es weniger Schlangenretter gibt. Um dem entgegenzuwirken, rekrutiert das Projekt aktiv mehr Freiwillige.

Zukunftspläne

Die nächste Version der Big4 Mapper-App wird Funktionen wie einen GPS-basierten Rettungsdienst, Nachrichtenübermittlung und eine Datenbank mit Krankenhäusern mit Antivenombeständen enthalten. Die App wird auch Bildungsinformationen zur Schlangenidentifizierung und Sicherheitsmaßnahmen in lokalen Sprachen bereitstellen.

Fazit

Das Big4 Mapping-Projekt ist eine bedeutende Anstrengung, um das Problem der Schlangenbisse in Indien anzugehen. Durch die Kartierung von Mensch-Schlange-Konflikten und die Aufklärung der Öffentlichkeit zielt das Projekt darauf ab, Todesfälle durch Schlangenbisse zu reduzieren und den Schutz von Schlangen zu fördern.

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