Home WissenschaftZoologie Schnabeltiere in Australien vom Aussterben bedroht: Dürre und Feuer gefährden einzigartige Art

Schnabeltiere in Australien vom Aussterben bedroht: Dürre und Feuer gefährden einzigartige Art

by Rosa

Australiens Schnabeltiere vom Aussterben bedroht: Dürre und Buschfeuer gefährden einzigartige Kloakentiere

Umweltkrise setzt einzigartigen Kloakentieren zu

Australiens berühmte Schnabeltiere, die für ihre einzigartige Kombination aus Säugetier- und Reptilienmerkmalen bekannt sind, sind durch die anhaltende Dürre und die Buschfeuer des Landes akut vom Aussterben bedroht. Eine kürzlich in Biological Conservation veröffentlichte Studie prognostiziert, dass die Zahl der Schnabeltiere bis 2070 um bis zu 66 % zurückgehen könnte. Die Art könnte sogar aus 40 % ihres derzeitigen Verbreitungsgebiets vollständig verschwinden.

Gefährdung der Schnabeltierpopulationen

Schnabeltiere, die von der IUCN als potenziell gefährdet eingestuft werden, reagieren sehr empfindlich auf Veränderungen ihrer Umwelt. Dürre und Buschfeuer verschärfen bestehende Bedrohungen wie:

  • Verlust des Lebensraums durch austrocknende Gewässer
  • Erhöhte Wassertemperaturen, die für Schnabeltiere tödlich sind
  • Verringerte Verfügbarkeit von Nahrung aufgrund dezimierter Insektenpopulationen

Historischer Rückgang und Jagd

Die Populationen der Schnabeltiere gehen seit Jahrhunderten zurück. Die Jagd nach ihrem weichen, wasserabweisenden Fell im 20. Jahrhundert hat ihre Zahl erheblich dezimiert. Obwohl die Jagd mittlerweile verboten ist, könnten die historischen Auswirkungen noch schwerwiegender gewesen sein als bisher angenommen. Untersuchungen deuten darauf hin, dass die Population seit dem 17. Jahrhundert um mehr als 50 % zurückgegangen ist.

Jungtiersterblichkeit und Dürre

Jungtiere der Schnabeltiere weisen während Dürreperioden eine besonders hohe Sterblichkeitsrate auf. Normalerweise verlassen sie im Januar und Februar die Baue ihrer Mütter, doch da viele Gewässer mittlerweile ausgetrocknet oder voneinander getrennt sind, haben sie Schwierigkeiten, ausreichend Nahrung und Unterschlupf zu finden. Es wird erwartet, dass die diesjährige schwere Dürre zum weit verbreiteten Tod von Jungtieren führen wird.

Herausforderungen bei Schutzmaßnahmen

Der Schutz von Schnabeltieren stellt aufgrund ihrer wählerischen Natur einzigartige Herausforderungen dar. Im Gegensatz zu anderen Tieren wie Wallabys können Schnabeltiere nicht mit Nahrung aus der Luft versorgt werden, da sie sich ausschließlich von lebender Beute ernähren. Die Umsiedlung gestrandeter Schnabeltiere zu Wasserquellen kann zudem den Wettbewerb in ohnehin schon belasteten Lebensräumen verstärken.

Überforderte Rettungsstationen

Wildtierrettungsstationen sind bereits mit der Versorgung von Tieren überfordert, die durch die beispiellosen Buschfeuer vertrieben wurden. Die spezielle Pflege, die Schnabeltiere benötigen, einschließlich ihrer giftigen Sporen und ihres hohen Nahrungsbedarfs, würde diese Einrichtungen zusätzlich belasten.

Umweltgesetzgebung und Naturschutz

Schnabeltiere sind derzeit durch australisches Umweltrecht geschützt. Nach den verheerenden Buschfeuern wird jedoch eine Überarbeitung der Vorschriften für bedrohte Arten in Erwägung gezogen. Naturschützer fordern eine Erhöhung der staatlichen Mittel für Überwachung und Forschung, um die Bedrohungen für Schnabeltiere besser zu verstehen.

Handlungsbedarf

Der Schutz der Schnabeltiere erfordert einen vielschichtigen Ansatz, der folgende Maßnahmen umfasst:

  • Verbesserter Schutz und Wiederherstellung von Lebensräumen
  • Reduzierung der Treibhausgasemissionen zur Abschwächung des Klimawandels
  • Finanzierung von Forschung und Überwachung zur Identifizierung und Bekämpfung neuer Bedrohungen
  • Unterstützung von Schutzinitiativen, die sich auf die Erholung der Schnabeltiere konzentrieren

Durch diese Schritte können wir dazu beitragen, das Überleben dieser rätselhaften und beliebten Geschöpfe für zukünftige Generationen zu sichern.

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