Home WissenschaftOrnithologie Die rätselhafte Labrador-Ente: Eine obsessive Suche am Rande des Aussterbens

Die rätselhafte Labrador-Ente: Eine obsessive Suche am Rande des Aussterbens

by Peter

Die rätselhafte Labrador-Ente: Die obsessive Suche eines Ornithologen

Die ausgestorbene Labrador-Ente

Die Labrador-Ente (Camptorhynchus labradorius) ist eine ausgestorbene Art, die den Ornithologen Glen Chilton faszinierte. Trotz ihres unscheinbaren Aussehens begab sich Chilton auf eine „obsessive Suche“, um jedes noch existierende Exemplar dieses schwer fassbaren Vogels zu besuchen, wie er in seinem Buch „The Curse of the Labrador Duck: My Obsessive Quest to the Edge of Extinction“ schildert.

Gemälde einer Labrador-Ente von John J. Audubon

Audubons Gemälde der Labrador-Ente, damals bekannt als Pied Duck, zeigt ein Weibchen und ein Männchen auf einem Hügel mit Blick auf den Ozean. Die eigentümliche Haltung des Männchens hat ihm negative Kritiken eingebracht, während das Weibchen in der Nähe steht und scheinbar amüsiert ist.

Exemplare der Labrador-Ente: Eine Weltreise

Es sind nur 55 Exemplare der Labrador-Ente bekannt, die über Nordamerika und Europa verstreut sind. Chilton reiste ausgiebig mit verschiedenen Verkehrsmitteln, um jedes einzelne zu sehen und zu vermessen. Seine Reise führte ihn in große und kleine Museen, darunter das Smithsonian’s Museum of Natural History, das vier Exemplare beherbergt.

Präparation und Museumsbewertungen

Chiltons Beschreibungen der Exemplare geben Einblicke in Präparationstechniken. Er bietet auch amüsante Bewertungen der Museen und Kuratoren, denen er begegnete. Das Smithsonian’s Museum of Natural History erhält seine Zustimmung, trotz seiner leicht abgenutzten Entenexemplare.

Über Enten hinaus: Chiltons Reisen

Chiltons Suche ging über die Suche nach Entenexemplaren hinaus. Er besuchte verschiedene Orte, darunter das französische Dorf La Châtre, den Geburtsort der Schriftstellerin George Sand. Sein Reisebericht enthält Geschichten über FKK-Baden, Beinahe-Verhaftungen und viel Bier.

Die Suche nach Ente Nr. 55: Eine sechsjährige Odyssee

Die Suche nach dem schwer fassbaren 55. Exemplar der Labrador-Ente wurde fast phantastisch. Sie erstreckte sich über sechs Jahre und umfasste die Unterstützung von Scheich Saud von Katar. Chilton bleibt dabei, dass er alle existierenden Exemplare identifiziert hat, und hat eine Belohnung von 10.000 Dollar für neue Entdeckungen ausgesetzt.

Hinweise auf fehlende Exemplare

Interessante Hinweise deuten darauf hin, dass weitere Exemplare der Labrador-Ente existieren könnten. Eines wurde Berichten zufolge vor Jahrzehnten aus dem American Museum of Natural History gestohlen. Ein anderes könnte sich bis 1935 im Brooklyn Museum befunden haben. Chilton wartet gespannt auf Informationen über ihren Verbleib.

Der Fluch der Labrador-Ente

Chiltons Buch ist mehr als nur eine Suche nach ausgestorbenen Vögeln. Es ist eine Mischung aus Wissenschaft, Reisebericht und persönlichen Anekdoten, die einen Einblick in die Welt der Ornithologie und die rätselhafte Natur des Aussterbens bietet. Trotz des fehlenden ästhetischen Reizes der Ente wird Chiltons Leidenschaft für sein Thema deutlich und macht dieses Buch zu einer fesselnden Lektüre für alle, die sich für Naturgeschichte, Erkundung und die Geheimnisse der Vergangenheit interessieren.

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