Home WissenschaftMeereskunde Elektropuls-Technologie: Hoffnungsträger im Kampf gegen Hai-Beifang

Elektropuls-Technologie: Hoffnungsträger im Kampf gegen Hai-Beifang

by Peter

Elektropuls-Technologie: Eine vielversprechende Lösung für den Beifang von Haien

Das Problem des Beifangs von Haien verstehen

Überfischung stellt eine erhebliche Bedrohung für Hai- und Rochenpopulationen weltweit dar, insbesondere für ozeanische Arten wie Blauhaie und pelagische Stachelrochen. Diese Arten werden oft unbeabsichtigt als Beifang bei Fangaktionen gefangen, die auf andere Arten wie Thunfisch abzielen. Dieser Beifang schadet nicht nur den Meeresökosystemen, sondern verschwendet auch Zeit und Ressourcen der Fischer. Schätzungsweise 100 Millionen Haie und Rochen werden jedes Jahr als Beifang gefangen, was zum Rückgang von über einem Viertel dieser Arten beiträgt.

Die Rolle elektromagnetischer Felder und Haisinne

Haie besitzen ein einzigartiges Sinnesorgan, die Lorenzinischen Ampullen, das es ihnen ermöglicht, elektromagnetische Felder wahrzunehmen. Diese Fähigkeit ermöglicht es Haien, zu navigieren, Beute zu finden und Raubtieren auszuweichen. Forscher haben dieses Wissen genutzt, um innovative Lösungen zur Reduzierung des Beifangs von Haien zu entwickeln.

SharkGuard: Ein elektrisches Abschreckungsmittel

SharkGuard ist ein Gerät, das elektrische Impulse aussendet und so die natürlichen elektromagnetischen Signale nachahmt, die von Haien ausgesendet werden. Wenn SharkGuard an mit Ködern bestückten Angelhaken angebracht wird, erzeugt es ein elektromagnetisches Feld, das Haie und Rochen davon abhält, sich zu nähern. Diese Technologie zielt darauf ab, den Beifang zu reduzieren, ohne die Zielarten wie Thunfisch zu beeinträchtigen.

Wirksamkeit von SharkGuard bei der Reduzierung des Beifangs

Eine aktuelle Studie von Forschern der University of Exeter und Fishtek Marine hat die Wirksamkeit von SharkGuard bei der Reduzierung des Beifangs von Haien und Rochen nachgewiesen. Die Studie umfasste den Einsatz von Fischereifahrzeugen mit Haken, die entweder mit SharkGuard oder Kontrollgeräten ausgestattet waren.

Die Ergebnisse waren vielversprechend:

  • Der Beifang von Blauhaien ging um 91 % zurück, von 6,1 Haien pro 1.000 Haken auf 0,5 Haie.
  • Der Beifang pelagischer Stachelrochen ging um 71 % zurück, von 7 Rochen pro 1.000 Haken auf 2 Rochen.

Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass SharkGuard das Potenzial hat, den unbeabsichtigten Fang von Haien und Rochen beim Langleinenfischen erheblich zu reduzieren.

Mögliche Auswirkungen auf Zielarten**

Obwohl SharkGuard Haie und Rochen wirksam abschreckte, beobachteten die Forscher einen leichten Rückgang des Blauflossenthunfischfangs. Dieser Rückgang war jedoch statistisch nicht signifikant, was darauf hindeutet, dass das Gerät die Thunfischpopulationen möglicherweise nicht wesentlich beeinträchtigt. Weitere Studien sind erforderlich, um diesen Aspekt gründlicher zu untersuchen.

Zukünftige Entwicklungen und kommerzielle Verfügbarkeit**

Das Forschungsteam arbeitet derzeit an der Entwicklung einer leichteren Version von SharkGuard, um Bedenken hinsichtlich seiner möglichen Auswirkungen auf die Fangtiefe auszuräumen. Sie streben an, SharkGuard bis 2024 kommerziell verfügbar zu machen und den Fischern eine praktische Lösung zur Reduzierung des Beifangs zu bieten.

Ozeanoptimismus und der Weg nach vorne**

Die Entwicklung von SharkGuard und anderen innovativen Technologien zur Reduzierung des Beifangs ist eine Geschichte des Ozeanoptimismus. Sie zeigt das Engagement von Wissenschaftlern und der Fischereiindustrie, Lösungen für das dringende Problem der Überfischung und des Beifangs zu finden. Diese Fortschritte geben Hoffnung für die Zukunft des Meeresschutzes und der Nachhaltigkeit.

You may also like