Pflanzenvermehrung durch Stängelstecklinge: Eine umfassende Anleitung
Auswahl der richtigen Pflanze und Stecklinge
Bei der Pflanzenvermehrung entstehen aus bestehenden Pflanzen neue Pflanzen. Eine verbreitete Methode ist die Verwendung von Stängelstecklingen, bei der ein Sprossstück von einer Mutterpflanze entnommen und in einer neuen Umgebung bewurzelt wird.
Wählen Sie für Stecklinge eine gesunde Mutterpflanze mit viel neuem Wachstum aus. Vermeiden Sie Pflanzen mit Krankheiten oder welkendem Laub. Für Stecklinge eignen sich am besten grüne, weiche Stängel mit Knoten (Verdickungen, an denen Blätter oder Blüten ansetzen).
Vorbereitung des Stecklings
Bevor Sie einen Steckling entnehmen, sterilisieren Sie Ihr Werkzeug (Schere oder Rasierklinge) mit Alkohol, um die Ausbreitung von Krankheitserregern zu verhindern. Schneiden Sie knapp unterhalb eines Knotens sauber ab und achten Sie darauf, dass der Steckling mindestens zwei Blätter und einen Knoten hat. Entfernen Sie bis auf ein bis zwei Blätter alle anderen, um den Wasserverlust und den Energieverbrauch zu minimieren.
Verwendung von Bewurzelungshormon (optional)
Bewurzelungshormon ist nicht immer erforderlich, kann aber bei manchen Pflanzen das Wurzelwachstum anregen. Wenn Sie es verwenden, befeuchten Sie das Ende des Knotens am Steckling und tauchen Sie es in ein kleines Gefäß mit Bewurzelungshormon. Schütteln Sie überschüssiges Hormon ab, um den Erfolg nicht zu beeinträchtigen.
Pflanzen des Stecklings
Füllen Sie einen 15-cm-Topf mit torffreier Blumenerde, die eine optimale Feuchtigkeit und Drainage für die Bewurzelung bietet. Verwenden Sie einen Bleistift oder einen spitzen Gegenstand, um ein Pflanzloch zu bohren, das etwas größer als der Stängeldurchmesser ist. Dies verhindert Schäden am Steckling und stellt sicher, dass das Bewurzelungshormon nicht abgewischt wird.
Setzen Sie den Steckling vorsichtig in das Loch und drücken Sie die Erde leicht um ihn herum an. Platzieren Sie mehrere Stecklinge in einem Topf, achten Sie aber darauf, dass sich ihre Blätter nicht berühren.
Schaffung einer feuchten Umgebung
Stellen Sie den Topf in eine Plastiktüte, um eine feuchte Umgebung zu schaffen, die die Bewurzelung fördert. Verschließen Sie die Tüte nicht vollständig, um einen Luftstrom zu ermöglichen und Fäulnis durch Pilze zu verhindern. Stellen Sie den Topf an einen warmen Ort mit indirektem, hellem Licht. Vermeiden Sie direkte Sonneneinstrahlung, bis neue Blätter erscheinen.
Überwachung und Pflege
Halten Sie die Erde leicht feucht, aber nicht zu nass, um Fäulnis zu vermeiden. Überprüfen Sie den Steckling regelmäßig auf Anzeichen von Verfall und entfernen Sie betroffene Stecklinge umgehend. Ziehen Sie nach zwei bis drei Wochen vorsichtig am Steckling, um die Wurzelbildung zu überprüfen. Widerstand deutet auf Wurzelbildung hin.
Umtopfen
Sobald sich Wurzeln gebildet haben, topfen Sie den Steckling in einen größeren Topf oder direkt in die Erde um. Gewöhnen Sie die Pflanze schrittweise an die Außenbedingungen, indem Sie ihr einige Tage lang Halbschatten spenden, bevor Sie sie der vollen Sonneneinstrahlung aussetzen.
Fehlerbehebung
Wo schneidet man Pflanzen, um sie zu vermehren?
Schneiden Sie direkt unterhalb der Stelle, an der ein Blatt am Stängel ansetzt, am Knoten.
Kann man Stecklinge direkt in Erde stecken?
Ja, das können Sie, aber auch die Bewurzelung in Wasser ist eine Option. Allerdings ist es oft erfolgreicher, den Steckling direkt in Erde zu stecken.
Welche Pflanzenstecklinge bewurzeln im Wasser?
Einige Pflanzen, die leicht im Wasser bewurzeln, sind Kräuter wie Minze und Basilikum sowie Efeutute, Buntnessel, Springkraut, Begonien, Philodendron und Tränenkind.