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Warum Fokusgruppen Ihre besten Ideen zerstören können: Das Innovationsparadoxon

by Peter

Warum Fokusgruppen Ihre besten Ideen zerstören können

Das Innovationsparadoxon

Wenn es um die Generierung bahnbrechender Ideen geht, können traditionelle Fokusgruppen oft eher ein Hindernis als eine Hilfe sein. Der Designer Gianfranco Zaccai argumentiert, dass wirklich innovative Konzepte in Fokusgruppen tendenziell schlecht abschneiden, weil die Menschen von Natur aus risikoscheu sind und das Potenzial unbekannter Konzepte nicht vollständig erfassen können.

Die Grenzen von Fokusgruppen

Zaccai erklärt, dass Fokusgruppen besser für inkrementelle Verbesserungen bestehender Produkte oder Dienstleistungen geeignet sind als für die Identifizierung bahnbrechender Ideen. Das liegt daran, dass den Menschen oft nicht bewusst ist, was ihnen fehlt, bis sie es selbst erleben. Fokusgruppen neigen dazu, unbekannte Ideen anzuzweifeln und Skepsis zu äußern, einfach weil sie unbekannt sind.

Beispiele erfolgreicher Innovationen

Zaccai nennt mehrere Beispiele für erfolgreiche Produktinnovationen, die anfangs mit Skepsis aufgenommen wurden. Netzrückenstühle und der Swiffer, beide entwickelt von Zaccais Unternehmen Continuum, sind Paradebeispiele. Keines dieser Produkte schien damals eine gute Idee zu sein, aber sie sind inzwischen allgegenwärtig.

Alternative Ansätze zur Ideenbewertung

Wenn Fokusgruppen also nicht der beste Weg sind, innovative Ideen zu bewerten, welche Alternativen gibt es dann? Zaccai schlägt die folgenden Ansätze vor:

  • Betrachten Sie die gesamte Nutzererfahrung: Konzentrieren Sie sich nicht nur auf das Produkt selbst, sondern auch auf das gesamte Erlebnis, das es umgibt.
  • Gehen Sie über das Offensichtliche hinaus: Suchen Sie nach Möglichkeiten, in Bereichen zu innovieren, die nicht sofort ersichtlich sind.
  • Testen Sie neue Produkte im Feld: Holen Sie sich reales Feedback zu Ihren Ideen, indem Sie sie mit potenziellen Nutzern testen.
  • Investieren Sie in Führungskräfte, die die Bedeutung kalkulierter Risiken erkennen: Innovation erfordert die Bereitschaft, Risiken einzugehen. Daher ist es wichtig, Führungskräfte zu haben, die dies verstehen und unterstützen.

Die Rolle von Fokusgruppen bei Innovation

Zaccai betont, dass Fokusgruppen nicht völlig nutzlos sind. Sie können wertvoll sein, um Ideen zu verfeinern und kurzfristig schrittweise Verbesserungen vorzunehmen. Wenn es jedoch um echte Innovation geht, ist es wichtig, über Fokusgruppen hinauszuschauen und einen offeneren Ansatz zu verfolgen.

Merkmale revolutionärer Innovationen

Wirklich revolutionäre Innovationen haben oft folgende Merkmale:

  • Sie adressieren unerfüllte Bedürfnisse, von denen die Menschen nicht einmal wissen, dass sie sie haben.
  • Sie bewirken eine echte Veränderung im Leben der Menschen.
  • Sie definieren eine Erfahrung neu, anstatt einfach eine bestehende zu verbessern.

Beispiele revolutionärer Innovationen

Einige Beispiele für revolutionäre Innovationen sind:

  • Der Swiffer, der die Art und Weise, wie Menschen Böden reinigen, verändert hat.
  • Der Reebok Pump, der dem Basketballschuh eine neue Stufe der Anpassung verlieh.
  • Der Aeron Chair, der das Sitzen im Büro revolutionierte.

Diese Innovationen stießen alle zunächst auf Skepsis, veränderten aber letztendlich die Art und Weise, wie Menschen leben und arbeiten.

Fazit

Während Fokusgruppen für bestimmte Zwecke nützlich sein können, sind sie nicht der beste Weg, innovative Ideen zu bewerten. Um eine Innovationskultur zu fördern, ist es wichtig, alternative Ansätze zu verfolgen, in Führungskräfte zu investieren, die kalkulierte Risiken unterstützen, und sich darauf zu konzentrieren, Produkte und Dienstleistungen zu schaffen, die Erlebnisse wirklich revolutionieren.