Die Große Pyramide von Gizeh: Verborgene Hohlräume und die Suche nach geheimen Kammern
Die Große Pyramide von Gizeh, die letzte Ruhestätte des Pharaos Cheops, fasziniert Historiker und Archäologen seit Jahrhunderten. Trotz umfangreicher Forschungen halten sich Gerüchte über verborgene Gräber und Geheimgänge hartnäckig. Jüngste Fortschritte bei nicht-invasiven Scantechniken haben neues Licht auf das rätselhafte Innere der Pyramide geworfen und bisher unentdeckte Hohlräume enthüllt, die möglicherweise unentdeckte Strukturen enthalten könnten.
Scannen des Pyramideninneren
In den letzten Jahren hat das ScanPyramids-Projekt, eine Zusammenarbeit zwischen der Fakultät für Ingenieurwissenschaften der Universität Kairo und dem in Paris ansässigen Institut für Kulturerbe, Innovation und Denkmalpflege (HIP), eine Reihe von Scantechniken eingesetzt, um das Innere der Pyramide zu untersuchen, ohne ihre empfindliche Struktur zu stören. Zu diesen Techniken gehören:
- Infrarot-Thermografie: Erkennt Temperaturunterschiede innerhalb der Pyramide, die auf das Vorhandensein von Freiräumen hinweisen.
- Myonen-Radiografie-Bildgebung: Misst kosmische Strahlung, um große Objekte zu durchdringen und Dichteeunterschiede zu erkennen, wodurch versteckte Hohlräume aufgedeckt werden.
- 3D-Rekonstruktion: Kombiniert Daten aus mehreren Scans, um ein detailliertes dreidimensionales Modell des Pyramideninneren zu erstellen.
Die Entdeckung verborgener Hohlräume
Mit diesen fortschrittlichen Scantechniken haben Forscher zwei bisher unbekannte Hohlräume unter der Pyramide identifiziert. Ein Hohlraum befindet sich hinter der Nordseite und wird vermutlich die Form von mindestens einem Korridor haben, der in das Innere der Pyramide führt. Der andere Hohlraum ist größer und befindet sich an einem anderen, nicht genannten Ort.
Die genaue Form, Größe und Position dieser Hohlräume werden noch untersucht. Forscher installieren zusätzliche Myondetektoren rund um die Pyramide, um ein klareres Bild ihres Inneren zu erhalten.
Die Herausforderung der Interpretation
Während die Entdeckung dieser verborgenen Hohlräume aufregend ist, warnen Experten davor, voreilige Schlüsse über ihre Bedeutung zu ziehen. Der ehemalige ägyptische Minister für Altertümer, Zahi Hawass, der die Daten des Teams überprüft, merkt an, dass Anomalien in der Struktur der Pyramide eher auf ihre Bauweise als auf verborgene Kammern zurückzuführen sein könnten.
„Der Kern der Pyramide wurde aus langen und kleinen Steinen gebaut“, erklärt Hawass. „Wenn man das weiß, findet man überall Anomalien.“
Laufende Forschung
Das ScanPyramids-Projekt wurde verlängert, um Forschern die Möglichkeit zu geben, mehr Beweise für ihre Theorie verborgener Kammern zu sammeln. Sie analysieren weiterhin Daten aus bestehenden Scans und planen, zusätzliche Scans mit fortschrittlicheren Techniken durchzuführen.
Im Zuge der Forschung können wir neue Erkenntnisse über die Geheimnisse der Großen Pyramide von Gizeh gewinnen und möglicherweise unentdeckte Gräber, Gänge oder andere Strukturen aufdecken, die seit Jahrtausenden verborgen geblieben sind.