Home LebenBiografien Vom Holocaust zum Olympiasieg: Die außergewöhnliche Reise der Éva Székely

Vom Holocaust zum Olympiasieg: Die außergewöhnliche Reise der Éva Székely

by Kim

Éva Székely: Holocaust-Überlebende und Olympiasiegerin im Schwimmen

Frühes Leben und der Holocaust

Éva Székely wurde 1927 in Budapest, Ungarn, geboren. Ihr Interesse am Schwimmen wurde geweckt, als sie eine Radioübertragung des ungarischen Schwimmers Ferenc Csik hörte, der bei den Olympischen Spielen 1936 in Berlin die 100 Meter Freistil gewann. Sie trat einem örtlichen Sportverein bei, wurde aber später aufgrund ihrer jüdischen Herkunft entfernt.

Als sich der Holocaust in Ungarn verschärfte, sahen sich Székely und ihre Familie zunehmender Verfolgung ausgesetzt. 1944 wurde sie von Mitgliedern der faschistischen Pfeilkreuzlerpartei zusammengetrieben, aber ihr Vater intervenierte und behauptete, sie sei krank und könne nicht laufen. Als das fehlschlug, enthüllte er, dass sie die ungarische Schwimmmeisterin sei, in der Hoffnung, dass ihr Ruhm ihr Leben retten würde.

Wie durch ein Wunder wurde Székely verschont. Sie verbrachte die letzten Kriegsjahre in einem von der Schweiz betriebenen sicheren Haus, wo sie sich fit hielt, indem sie jeden Morgen 100 Mal fünf Treppen hoch und runter rannte.

Schwimmkarriere nach dem Krieg

Nach dem Krieg nahm Székely ihre Schwimmkarriere wieder auf. Sie nahm an den Olympischen Spielen 1948 in London teil und belegte über 200 Meter Brust den vierten Platz. Vier Jahre später erfüllte sie sich ihren olympischen Traum, indem sie bei den Spielen 1952 in Helsinki die Goldmedaille im selben Wettbewerb gewann und dabei einen olympischen Rekord aufstellte.

Székely dominierte weiterhin das ungarische Schwimmen und gewann zwischen 1946 und 1954 32 nationale Einzeltitel und 11 nationale Mannschaftstitel. Sie heiratete außerdem den ungarischen Sportler Dezsö Gyarmati, der allgemein als einer der größten Wasserballspieler der Geschichte gilt.

Übersiedlung und Trainerkarriere

1956 übersiedelten Székely und Gyarmati in die Vereinigten Staaten, nachdem die ungarische Revolution von den Sowjets brutal niedergeschlagen worden war. Sie kehrten jedoch bald nach Ungarn zurück, um sich um Székelys betagte Eltern zu kümmern.

Székely zog sich vom aktiven Wettkampfsport zurück und wurde Trainerin für junge Schwimmer, darunter ihre Tochter Andrea, die später selbst eine olympische Medaillengewinnerin wurde. Székely nahm auch an den berüchtigten Olympischen Spielen 1972 in München teil, bei denen palästinensische Militante das israelische Olympiateam angriffen und ihren Freund, den israelischen Wrestlingtrainer Moshe Weinberg, töteten.

Jüdische Identität und Vermächtnis

Trotz der Verfolgung, die sie erlebte, versuchte Székely nie, ihre jüdische Identität zu verbergen. In einem Interview mit dem ungarischen Fernsehen aus dem Jahr 1974 erinnerte sie sich an die diskriminierenden Gesetze der 1940er Jahre und erklärte unmissverständlich: „Ich war Jüdin.“

Székelys bemerkenswerte Lebensgeschichte ist ein Beweis für ihre Widerstandsfähigkeit, Entschlossenheit und ihren unerschütterlichen Geist. Man erinnert sich an sie sowohl als Holocaust-Überlebende als auch als Olympiasiegerin, und ihr Vermächtnis inspiriert auch heute noch Generationen von Schwimmern und Athleten auf der ganzen Welt.

Weitere bemerkenswerte Erfolge

  • Székely gewann 1950 eine Goldmedaille bei einem internationalen Schwimmwettbewerb auf der ungarischen Margareteninsel.
  • Sie nahm an den Olympischen Spielen 1956 in Melbourne über 200 Meter Brust teil und gewann eine Silbermedaille.
  • Székely wurde 1985 in die International Swimming Hall of Fame aufgenommen.
  • Im Jahr 2000 wurde ihr der ungarische Verdienstorden, Komturkreuz mit Stern, verliehen.

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