Home KunstMalerei Verschollenes Landschaftsgemälde von Vincent van Gogh aufgetaucht? Debatte um Echtheit hält an

Verschollenes Landschaftsgemälde von Vincent van Gogh aufgetaucht? Debatte um Echtheit hält an

by Jasmine

Vincent van Gogh: Verschollenes Landschaftsgemälde wiedergefunden?

Die Echtheitsdebatte

Seit Jahrzehnten streiten Kunsthistoriker über die Echtheit zahlreicher Gemälde, die Vincent van Gogh zugeschrieben werden. In den späten 1990er und frühen 2000er Jahren verstärkten sich die Zweifel, wobei einige Experten vermuteten, dass bis zu 45 Van-Gogh-Werke in bedeutenden Museen Fälschungen sein könnten. Jüngste Fortschritte in der Authentifizierungstechnik haben jedoch zu einem Wandel dieses Trends geführt.

High-Tech-Authentifizierungstools

High-Tech-Tools wie technische Analysen und Pigmentbestimmungen haben es Forschern ermöglicht, zuvor angezweifelte Werke neu zu bewerten. So wurden mehrere Gemälde, die einst als Fälschungen abgetan wurden, als echt bestätigt, darunter „Sonnenuntergang in Montmajour“ und „Vase mit Mohnblumen“.

Eine wieder aufgetauchte Landschaft

In einer aktuellen Entwicklung hat ein umstrittener Kunstsammler namens Stuart Pivar ein Landschaftsgemälde enthüllt, von dem er glaubt, dass es sich um ein verschollenes Werk von Vincent van Gogh handeln könnte. Das Gemälde zeigt Weizenfelder in Auvers, Frankreich, wo der Künstler seine letzten Monate verbrachte.

Pivars umstrittene Vergangenheit

Pivar ist eine polarisierende Figur in der Kunstwelt, bekannt für seine prozessfreudige Natur und seine Verbindung zum verurteilten Sexualstraftäter Jeffrey Epstein. Trotzdem beteuert er, das Gemälde rechtmäßig auf einer Auktion außerhalb von Paris erworben zu haben.

Die Charakteristika des Gemäldes

Michael Mezzatesta, emeritierter Direktor des Duke University Museum of Art, hat das Gemälde untersucht und seinen makellosen Zustand sowie seine Übereinstimmung mit Van Goghs spätwerklichen Techniken festgestellt. Die Leinwand ist aus grobem Sackleinen, und die Signatur „Vincent“ erscheint auf der Rückseite, zusammen mit einer Jahreszahl, die wie „1890“ in flüchtiger Walnussbrauner Tinte aussieht.

Die Beteiligung des Van Gogh Museums

Pivar hat sich an das Van Gogh Museum in Amsterdam gewandt, um eine Authentifizierung zu beantragen. Obwohl es aufgrund der Pandemie geschlossen ist, hat das Museum für Pivars Anfrage eine Ausnahme gemacht. Sollte die Echtheit bestätigt werden, wäre das Gemälde das größte in Van Goghs Oeuvre und das einzige, das auf eine quadratische Leinwand gemalt wurde.

Die Bedeutung der Provenienz

Der Aufkleber des Gemäldes weist darauf hin, dass es sich zuvor im Besitz von Jonas Netter befand, einem bedeutenden Sammler, der Amedeo Modigliani und andere Künstler von Montparnasse förderte. Die genaue Provenienz des Gemäldes bleibt jedoch im Dunkeln, wobei Pivar denjenigen, die es ursprünglich besaßen, Anonymität zusichert.

Die anhaltende Debatte

Die Authentifizierung des Gemäldes ist alles andere als sicher. Das Van Gogh Museum erhält jährlich zahlreiche Authentifizierungsanfragen, und nur ein kleiner Prozentsatz wird für eine weitere Untersuchung berücksichtigt. Ob „Auvers, 1890“ zu den wenigen Glücklichen gehören wird, bleibt abzuwarten.

Die Bedeutung der Entdeckung

Sollte die Echtheit bestätigt werden, wäre die Entdeckung dieses verschollenen Landschaftsgemäldes ein bedeutendes Ereignis in der Kunstwelt. Es würde Van Goghs bekanntes Werkverzeichnis erweitern und neues Licht auf seine letzten Monate werfen. Die Kontroverse um Pivars Beteiligung und die umstrittene Herkunft des Gemäldes dürften jedoch noch Jahre lang für Gesprächsstoff sorgen.

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