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by Jasmine

Leonardo da Vincis kreative Kämpfe: Die Unterzeichnungen der „Madonna in der Felsengrotte“

Leonardos verborgene Skizzen enthüllen

Unter der Oberfläche von Leonardo da Vincis ikonischem Meisterwerk „Madonna in der Felsengrotte“ verbergen sich Skizzen, die den kreativen Prozess des Künstlers offenbaren. Fortschrittliche Bildgebungstechniken wie Infrarottechnologie, Makro-Röntgenfluoreszenz und hyperspektrale Bildgebung haben zwei Unterzeichnungen freigelegt, die Einblicke in Leonardos kompositorische Kämpfe geben.

Die erste Unterzeichnung

Die erste Unterzeichnung zeigt eine deutlich andere Anordnung der Figuren. Das Christuskind und der Engel sind viel höher im Rahmen positioniert, wobei der Engel Christus in einer „engeren Umarmung“ umfasst. Diese Komposition deutet darauf hin, dass Leonardo sich zunächst ein intimeres und dynamischeres Verhältnis zwischen den beiden Figuren vorstellte.

Die zweite Unterzeichnung

Die zweite Unterzeichnung ähnelt stärker dem fertigen Gemälde, weist jedoch noch einige bemerkenswerte Unterschiede auf. Die Kopfposition Christi wurde verändert und einige Locken aus dem Haar des Engels wurden abgeschnitten. Diese Änderungen deuten darauf hin, dass Leonardo die Komposition während der Arbeit an dem Gemälde weiter verfeinerte und perfektionierte.

Handabdrücke und Hinweise

Die Unterzeichnungen zeigen auch Handabdrücke in der Grundierung, mit der die Holztafel beschichtet wurde. Diese Handabdrücke gehören wahrscheinlich einem von Leonardos Assistenten, was darauf hindeutet, dass er Hilfe bei der Vorbereitung der Leinwand suchte.

Das Geheimnis zweier Versionen

Das Gemälde der Nationalgalerie ist eine von zwei Versionen der „Madonna in der Felsengrotte“, die Leonardo über ein Vierteljahrhundert lang schuf. Die erste Version, von der angenommen wird, dass sie 1483 begonnen wurde, hängt im Louvre in Paris. Wissenschaftler vermuten, dass die erste Version vom Auftraggeber aufgrund ihrer fehlenden traditionellen Ikonographie abgelehnt wurde, was es schwierig machte, die Figuren zu identifizieren.

Leonardo könnte diese Version dann an den Herzog von Mailand verkauft und das zweite Gemälde geschaffen haben, um seinen Auftrag zu erfüllen. Die zweite Version, die sich jetzt in der Nationalgalerie befindet, weist hellere Farben, größere Figuren und die Hinzufügung von Heiligenscheinen und Johannes‘ dem Täufer Schilfrohrstab auf.

Leonardos Meisterschaft

Ursprünglich glaubte man, dass die zweite Version größtenteils von Leonardos Assistenten gemalt wurde. Nach einer umfangreichen Reinigung und Restaurierung im Jahr 2010 kamen Kunsthistoriker jedoch zu dem Schluss, dass der Großteil des Werkes von Leonardo selbst gemalt wurde. Diese Entdeckung unterstreicht Leonardos Meisterschaft und seine akribische Liebe zum Detail.

Leonardos Techniken erforschen

Die Unterzeichnungen und die Unterschiede zwischen den beiden Versionen der „Madonna in der Felsengrotte“ geben wertvolle Einblicke in Leonardos kreativen Prozess. Sie zeigen seine Experimente mit der Komposition, seine Liebe zum Detail und seine Beherrschung von Licht und Schatten.

Leonardos Erbe

„Madonna in der Felsengrotte“ ist ein Zeugnis für Leonardo da Vincis Genie. Die Unterzeichnungen und die verschiedenen Versionen des Gemäldes bieten einen seltenen Einblick in den Geist eines der größten Künstler aller Zeiten. Sie erinnern uns an die kreativen Kämpfe, Experimente und die Ausdauer, die hinter jedem Meisterwerk stecken.

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