Armeniens anhaltendes architektonisches Erbe aus der Sowjetära
Sowjetischer Architektureinfluss in Armenien
Von 1920 bis 1991 war Armenien Teil der Sowjetunion, was die Architektur des Landes nachhaltig prägte. Die Armenische Sozialistische Sowjetrepublik (später umbenannt in Republik Armenien) übernahm die sowjetische Moderne, verlieh ihr jedoch ein einzigartiges lokales Flair, indem sie klassische armenische Elemente und das unverwechselbare rosa Vulkangestein namens Tuff einbezog.
Ikonische sowjetische Architektur in Jerewan
Jerewan, die pulsierende Hauptstadt Armeniens, beherbergt viele der berühmtesten Gebäude des Landes aus der Sowjetzeit:
- Hauptbahnhof: Eine architektonische Mischung aus sozialistischem Realismus, Neoklassizismus und armenischen Stilen mit einem sowjetisch-armenischen Wappen und einem hoch aufragenden Turm.
- Moskau-Kino: Ursprünglich eine Kirche aus dem 5. Jahrhundert, wurde es in einen sowjetischen Kinopalast mit einer Freilufthalle im funktionalistischen Stil umgewandelt.
- Die Kaskade und Mutter Armenien: Eine monumentale Treppe, die die Innenstadt von Jerewan mit dem oberen Denkmalviertel verbindet, geschmückt mit modernistischen Skulpturen und gekrönt von der ikonischen Statue Mutter Armenien.
Einzigartige sowjetische Architekturjuwelen
Über Jerewan hinaus bietet Armenien weitere bemerkenswerte Beispiele sowjetischer Architektur:
- Schriftstellerresort Sewan: Ein eindeutig sowjetischer Rückzugsort, der von den Avantgarde-Architekten Gevorg Kochar und Mikael Mazmanyan entworfen wurde und zwei freistehende Gebäude umfasst: ein kastenförmiges Gästehaus aus den 1930er Jahren und einen futuristischen Kantinentrakt aus dem Jahr 1963.
- Swartnoz-Turm: Der zentrale Flugsicherungsturm des internationalen Flughafens Swartnoz, ein verlassenes Terminal, das Disneys Space Mountain ähnelt.
- Byurakan-Astrophysikalisches Observatorium: Am Südhang des Berges Aragats gelegen, beherbergt dieses renommierte Astronomiezentrum runde Astronomietürme, Laborgebäude und ein Gästehaus.
- Sanatorien, Dschermuk: Die Bergstadt Dschermuk war einst ein beliebter sowjetischer Ferienort mit vielen intakten Sanatorien und Gebäuden aus den 1950er und 60er Jahren, darunter das Sanatorium Jermaine Ashkharh und das Sanatorium Gladzor.
Erhaltung und Restaurierung
Viele der architektonischen Schätze Armeniens aus der Sowjetzeit haben den Test der Zeit überstanden und gelten heute als beliebte Wahrzeichen. Die Getty Foundation überwacht derzeit die Restaurierung des Schriftstellerresorts Sewan, während der Swartnoz-Turm trotz des Abrisses seines Terminals noch steht.
Historischer Kontext und Bedeutung
Die Sowjetunion erlaubte ihren Nationalrepubliken, den stalinistischen und andere sowjetische Architekturstile auf ihre eigene Weise zu interpretieren. Armeniens Einbeziehung lokaler Elemente und traditioneller Techniken führte zu einem einzigartigen architektonischen Erbe, das die Geschichte und kulturelle Identität des Landes widerspiegelt.
Trotz ihrer oft vorgeschriebenen Herkunft sind viele dieser Bauwerke aus der Sowjetzeit zu Symbolen des architektonischen Einfallsreichtums Armeniens geworden und faszinieren die Besucher weiterhin mit ihrer Pracht und historischen Bedeutung.